Zwischen mächtigen Bergen des Ceraunischen Gebirges und dem Ionischen Meer windet sich der spektakuläre Llogara Pass über die pittoresken Orte Dhërmi, Vuno und Himarë bis zum Bade-Mekka Saranda und Ksamil. Dem Rendevouz aus Gipfeln und Ozean kann ich nicht widerstehen und so wird die Küstenstraße eines meiner Highlights des Albanien Roadtrips. Nach Verlassen der Stadt Vlora und einem kleinen Wander-Erlebnis im Llogara Nationalpark beginnt die kurvenreiche Straße mit Ausblicken zu steilen Klippen und der türkis-blau schimmernden Albanischen Riviera. Getoppt wird die Kulisse mit kleinen sehenswerten Dörfern, die unterwegs zu einem Stopp in einer Taverne oder zum Übernachten einladen. Bei Dhërmi, Vuno und Himarë kommst du zudem in den Genuss kristallklarer Buchten und Strände, die etwas weniger frequentiert sind als im touristischen Ksamil.
Llogara Nationalpark und Llogara Pass
Wir planen unseren Roadtrip von der Hauptstadt Tirana bis Ksamil mit mehreren Stopps in verschiedenen Orten und anschließend weiter mit der Fähre nach Korfu. Als Ausgangspunkt Richtung Llogara Nationalpark und Llogara Pass bietet sich die Stadt Vlora an. Ich würde dir mindestens einen Zwischenstopp auf der Passstraße Richtung Süden empfehlen. Für die kurzweilige Fahrt von Vlora nach Ksamil, musst du mit mehr als 3 Stunden Dauer rechnen.
Meine Reisetipps in und rund um Vlora findest du hier:
Wenn du in die Natur und Berge Albaniens eintauchen möchtest, sollte der Llogara Nationalpark auf deiner Liste stehen. Das Schutzgebiet beheimatet seltene Tiere wie Steinadler, Wildziegen oder Wölfe und beeindruckt mit einer einzigartigen Natur, geprägt von uralten Kiefern und Bergwäldern. Zum Wandern stehen dir sowohl einfache Touren wie der Cesar Pass oder ehrgeizige Gipfelziele zum Cika zur Auswahl.
Viewpoint Panorama Llogara Pass
Höchster Punkt des Llogara Pass, befindet sich auf 1027 m und sorgt bei klaren Wetterverhältnissen für atemberaubende Weitblicke bis zur Küste und dem glitzernden Meer. An der monströsen, rund-gemauerten Aussichtsplattform „Panorama Llogara“ stehen dir genügend Parkmöglichkeiten zur Auswahl.
Bei unserem Besuch haften die Wolken hartnäckig am schroffen Gebirge, sodass wir erst ein paar Meter nach dem offiziellen Aussichtspunkt einen Augenblick der Magie in einer kleinen Parkbucht erleben. In Zeitlupe können wir beobachten, wie sich die Sonne ihren Weg durch die weißen Nebelschwaden bahnt, und endlich die unfassbar traumhafte Küstenlandschaft hervor blitzt.
Adrenalinkick gefällig? Beim Aussichtspunkt befindet sich zugleich der Startpunkt für Paraglider. Weiterführende Informationen dazu findest du auf der englischsprachigen Website von Skysports.
Restauranttipp am Llogara Pass
Noch vor dem Viewpoint reihen sich ein paar gemütliche Restaurants aneinander. Einfache, jedoch sehr schmackhafte Gerichte erwarten dich im Restaurant Apollonia. Fleischgerichte werden in einer überdachten Outdoor-Küche gegrillt und eventuell kannst du die eigenen (Trut)hühner auf dem Gelände beobachten. Bei sommerlichen Temperaturen genießt du dein Mittagessen auf der urigen, schattigen Terrasse.
freilaufende Hühner beim Restaurant ApolloniaRestaurant Eingang Apollonia bei Nebel
Vom Llogara Pass nach Dhërmi
Die herrlichen Fernblicke bleiben ständiger Begleiter Richtung Süden. Nicht weniger entzückend zeigen sich die historischen Häuser der Dörfer Dhërmi und Vuno. Sie zählen zur Gemeinde Himarë und erinnern mit ihren gepflegten, verwinkelten Gassen, kleinen Kapellen und blau gestrichenen Kuppeln und Türen, fast ein bisschen an Griechenland. Mitten in den Bergen eingebettet, bieten sie dir wie der gesamte Llogara Pass Panoramablicke bis zum ionischen Meer.
Als Erstes erreichst du ab dem Llogara Pass den malerischen Ort Dhërmi. Alt-Dhërmi befindet sich in den Hügellagen und es scheint so, als würde hier die Zeit stillstehen. Die Atmosphäre entwickelt nach dem großen Vlora einen besonderen Reiz. Klassische Sehenswürdigkeiten wirst du hier weniger entdecken. Eigentlich ist das gesamte alte Dorf im Landessinneren eine einzige Sehenswürdigkeit. Zu besichtigen gibt es das Kloster von Dhërmi. Mit ihrer Marienkirche ist es bereits von Weitem in der Berglandschaft deutlich erkennbar. Ein Gang ins Innere der Kirche lohnt sich wegen den sehenswerten Freskenmalereien aus dem 13. Bis 15. Jahrhundert.
Dhërmi Beach und Palasa Beach
Der neue Bereich von Dhërmi erstreckt sich entlang der Küste und lockt Touristen zum Strandurlauben an. Beide Ortsteile trennt ein rund ca. 40-minütiger Fußmarsch, welcher im Sommer Schweißperlen auf deine Stirn zaubern wird.
Dhërmi Beach punktet mit einem hellen, sauberen Kiesstrand und klarem Wasser. Liegen und Sonnenschirme werden auf Wunsch vermietet. Abends verwandelt sich Dhërmi Beach aufgrund der Bars zu einem lebendigen Club-Viertel.
Noch etwas paradiesischer erscheint der Palasa Beach dank seinem karibisch anmutenden knalltürkisenen Meer. Am Strand gibt es ebenfalls Verpflegungsmöglichkeiten für einen stressfreien Tag in der Sonne, sowie Hotels zum Übernachten.
Direkt am Strand Palasa befindet sich das moderne adults-only Hotel Empire mit Pool:
Vuno und Himarë besuchen wir nur für eine kleine Erfrischung während der Durchreise. Auf mich wirken die beiden Orte ähnlich malerisch wie Dhërmi. Vuno scheint mit seinen weiß getünchten Häusern und roten Dächern sogar noch etwas verschlafener zu sein. Zumindest begegnen uns nur wenige Touristen, sodass Hektik und Stress innerhalb weniger Minuten verblasst.
Für Badevergnügen lohnt sich bei Vuno der versteckte Gjipe Beach in der Nähe eines Canyons. Das letzte Stück zum Strand musst du wegen der abgeschiedenen Lage über einen Waldpfad wandern. Belohnt wirst du mit einer der schönsten Buchten in Südalbanien.
Burg von Himarë und Jale Beach
In Himarë zieht vor allem die Burg mit ihren Ruinen Besucher an. Das Areal besteht aus mehreren Gebäuden, die teils noch bewohnt sind, während andere besichtigt werden dürfen. Die Burg thront weit oben auf dem Hügel und eröffnet wieder einmal einen sagenhaften Blick bis zum Meer.
Nach dem Sightseeing kannst du dich am Kiesstrand von Jale Beach in Himarë abkühlen. Gesäumt mit Cafés, Bars und Restaurants und einem Campingplatz zählt er allerdings zu den eher quirligen Stränden an der albanischen Riviera.
Porto Palermo
Geschichtsträchtig wird es noch einmal zwischen Himarë und Borsh. Zu entdecken gibt es die Halbinsel Porto Palermo, welche eine aus dem 19. Jahrhundert erbaute Festung im venezianischen Stil von Ali Pascha Tepelena schmückt. Von der Küstenstraße lässt sich Porto Palermo wunderbar überblicken, alternativ ist ein Abstecher in die gut erhaltene Festung gegen eine Gebühr von 300 Lek möglich.
Aussicht auf die Halbinsel Porto Palermo
Kurzinfo und Fazit: Die Tour zwischen Llogara Pass und Dhërmi, Vuno und Himarë wirst du lieben, wenn du dich gerne abseits der Mainstream-Touristenziele bewegst. Besonders die charmanten, authentischen Ortskerne, vermisste ich später in Ksamil. Hätte ich vorher gewusst, wie sehr mich die Gegend in Albanien begeistert, hätte ich 2 bis 3 Tag zwischen dem Llogara Pass und Dhërmi anstelle nur einer Übernachtung eingeplant. Blogbeitrag zu Ksamil folgt in Kürze…
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