Sanfter Tourismus: 5 nachhaltige Reiseziele in Europa

Nachhaltige Reiseziele

Ganz egal, wohin wir reisen – nachhaltig wird es sehr wahrscheinlich nie zu 100 Prozent. Dennoch arbeiten viele Länder und Tourismusregionen daran, um Reisen und Natur in Einklang zu bringen. Auch in jedem einzelnen von uns, obliegt die Verantwortung, dass klimafreundliches Reisen mehr und mehr Realität werden kann. Statt mit Flugzeug, Auto oder Camper anzureisen, können wir in Europa häufig die Bahn nutzen. Bei Fernreisen ist es aus ökologischer Sicht besser, mehrere Wochen Urlaub anzusparen und dafür auf schnelle Erholung wie 7 Tage Kurzaufenthalt Malediven zu verzichten.

Jeder kann einen kleinen Beitrag leisten

Als Wochenendtrips eignen sich Heimatreisen anstelle von Städterips wie Barcelona. Die Art der gewählten Bleibe, kann nachhaltiges Reisen ebenfalls unterstützen. Mittlerweile findet man an vielen Urlaubsorten Bio-Hotels oder ressourcenschonende Unterkünfte. Wie nachhaltig eine Reise vor Ort gestaltet werden kann, hängt zudem von den Maßnahmen des gewählten Reiseziels ab. Die folgenden 5 Länder in Europa setzen vermehrt auf Ökotourismus. Alles ist nicht nachhaltig, aber jeder noch so kleine Stepp kann unsere wertvolle Erde schützen.

Inhaltsverzeichnis
  1. Österreich: Alpine Pearls & Bio-Anbau
  2. Schweiz: nachhaltige Reiseziele in den Bergen
  3. Island: vom Overtourism zurück zur Natur
  4. Norwegen: Vorbild für den Öko-Tourismus
  5. Deutschland: nachhaltige Reiseziele ganz nah

1. Österreich: Alpine Pearls & Bio-Anbau

In unserem Nachbarland Österreich wird seit vielen Jahren in den sanften Tourismus investiert, um die wunderschöne und intakte Natur im Land der Berge und Seen zu erhalten. Zu den „Alpine Pearls“ zählen Orte, bei denen eine umweltfreundliche Reise Wirklichkeit wird. Der autofreie Urlaub stellt kein Hindernis dar, denn ein umfangreiches Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln, E-Bikes oder Wandertaxen sorgen für einen reibungslosen Transport zu Sehenswürdigkeiten oder Wanderungen. Hinterstoder, Werfenweng, Mallnitz und Weissensee gehören zu den „grünen“ Orten und bieten außerdem eine gute Auswahl an ökologischen Hotels, Ferienwohnungen oder Pensionen.

Skifahren zählt leider nicht zu den nachhaltigen Sportarten, auch wenn Schneekanonen mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Ich bin mittlerweile genauso gerne auf Schneeschuhen unterwegs, außerdem tauche ich so wesentlich intensiver in die Natur ein. Auf Skiern rauscht man eigentlich nur an der Landschaft vorbei.

In punkto Bio-Anbau hat Österreich ebenfalls die Nase vorn. Regionale und saisonale Küche wird großgeschrieben. Außerdem ist es möglich bei vielen Bauern direkt am Hof einzukaufen. Weltweit betrachtet werden ca. 1,4 % eines Landes mit ökologischem Anbau betrieben. Österreich liegt mit 26 % (Stand 2020) weit darüber und forciert den Prozess der Bio-Landwirtschaft weiterhin.

Infos für einen nachhaltigen Urlaub gibt es auf der Webseite der Alpine Pearls.

Hier geht es zu meinen Trips in Österreich:

Hotels und Wanderungen in Österreich

2. Schweiz: nachhaltige Reiseziele in den Bergen

Letztes Jahr verbrachte ich meinen Herbst-Wanderurlaub in Laax im traumhaften Kanton Graubünden. Für mich war es eine beispiellose Erfahrung, dass Ökologie und Design sich keineswegs widersprechen. Die Region strebt an, das erste selbstversorgende alpine Reiseziel zu werden. Als zukunftsweisendes Konzept, soll die in den 60-er Jahren erbaute Bergstation Crap Sogn Gion beim Umbau vom nicht-ökologischen Verbraucher zu einem Leuchtturmprojekt für nachhaltigen Tourismus werden.

Mehr über meine Erlebnisse in der Schweiz mit nachhaltigem Design-Hotel erfährst du in meinem Blogartikel:

Urlaub in der Schweiz: Schönste Wanderungen in Laax & Flims mit Übernachtung im Riders Hotel

Generell ist die Schweiz eines der führenden Länder hinsichtlich des Umweltschutzes.
Unter dem Slogan „Swisstainable“ eröffnen sich zahlreiche nachhaltige Urlaubsperspektiven. Möglich macht es die ausgezeichnete Infrastruktur der SBB (Schweizerische Bundesbahnen). Ca. 9000 Züge rollen täglich über das 3000 km lange Streckennetz. Sie verkehren nicht nur zwischen Hauptorten, sondern bringen Gäste auch zu kleinen abgeschiedenen Dörfern. Im internationalen Vergleich, konsumieren die Schweizer sogar die meisten Bio-Produkte. Die Gewässer sind selbst in den Städten so sauber, dass Schwimmen in den Seen kein Problem darstellt. Und auch beim Thema Recycling sind die Schweizer führend.

Mehr über die Reiseziele in der Schweiz und die Nachhaltigkeitsstrategie des Schweizers Tourismus findest du bei Swisstainable.

3. Island: vom Overtourism zurück zur Natur

Spektakuläre Geysire, Gletscher, Vulkane und Wasserfälle erwarten dich unter anderem in Island. In den letzten 10 Jahren, entstand um das Land aus Feuer und Eis ein regelrechter Hype. Die Folge: Overtourismus! Um die Natur zu schützen, wurden einige Maßnahmen umgesetzt, damit die einzigartige Landschaft erhalten bleiben kann.

Auf Island findest du keine Hotelbunker, die für den breiten Pauschaltourismus ausgelegt sind. Stattdessen übernachtest du in lokalen Cottages, Guesthäusern oder Ferienwohnungen, die in der Regel übrigens sehr praktikabel und geschmackvoll eingerichtet sind. Zukünftig plant Island mehr „Luxus“-Urlauber anzuziehen, die länger bleiben. Durch die Einstellung der Billig-Airline „WOW“ gehören günstige Wochenendtrips der Vergangenheit an.

Zur Stärkung des Ökotourismus gibt es in der Region rund um den größten Gletscher Europas Vatnajökull, das erste „Slow Adventure“ Angebot mit heimischen Guides.

Du bist interessiert?
Dann schau mal bei Slow Adventure – Visit Vatnajökull.

Die neue Tunnelstrecke Arnarfjörður und Dýrafjörður bei den isländischen Westfjorden dient vor allem zur Entlastung der beliebten Ringstraße.
Bei erneuerbaren Energien, sowie der Verringerung von Treibhausgasen ist Island ein Vorzeigeland. So werden geothermale Aktivitäten und Wasserkraft für mehr als 80 % zur Energieversorgung verwendet.

Hier findest du meinen Island-Reisebericht:

Island Rundreise in einer Woche: Tipps für deinen Roadtrip

4. Norwegen: Vorbild für den Öko-Tourismus

Norwegen zählt zu den nachhaltigsten Ländern in Europa. 2019 wurde der Hauptstadt Oslo der Titel „European Green Capital“ verliehen. Mit E-Bike, Fahrrad oder Kajak lässt sich die Stadt, welche überwiegend aus Natur und Wasser besteht, entspannt erkunden. Auch die beeindruckenden Wälder Norwegens können vielfach auf nachhaltige Weise entdeckt werden. Die Einheimischen reisen in der Regel mit dem Zug. Die Bahn bringt dich auch zu sehenswerten Wanderzielen in den Bergen oder zu beeindruckenden Fjorden.

Zudem findest du ein großes Angebot an nachhaltigen, ressourcenschonenden Hotels & Unterkünften. Mit dem Ökotourismus sollen die Werte der Gesellschaft, Kultur und Natur gestärkt werden, damit das Land sowohl für Einheimische, als auch Reisende ein lebenswerter Ort bleibt.

Mehr Inspiration zum nachhaltigen Urlaub bietet die Webseite von vistinorway.

5. Deutschland: nachhaltige Reiseziele ganz nah

Klimafreundliches Reisen ist auch in Deutschland möglich. Die autofreie Nordsee-Insel gilt als Vorzeige-Beispiel. Am meisten Kohlendioxid wird durch die Anreise der Touristen verursacht. Aus diesem Grund wurde ein Konzept für „grünen“ Pauschaltourismus entwickelt. So bieten beispielsweise Pensionen Reisen mit der Bahn an, welche mit Strom aus regenerativen Quellen betrieben wird. Donnerstags werden in den Restaurants ausschließlich Veggie-Speisen angeboten. Und auch für Kinder wurden Programme entwickelt, um sie für den Klimaschutz zu sensibilisieren.

Seit 2018 ist die Uckermark bei Brandenburg von TourCert als nachhaltiges Reiseziel zertifiziert worden. Unter anderem, werden CO2-Belastungen in Investitionen der Wiedervernässung von Moorflächen bilanziert. Lokale Küche, nachhaltige Campingplätze und Unterkünfte bilden den Standard in der Region, welche zur Hälfte unter Naturschutz steht. Die Orte sind an das Nahverkehrsnetz der Bahn angebunden und Busse vor Ort ermöglichen einen komplett autofreien Urlaub.

Ebenfalls zu den nachhaltigen Tourismus-Regionen in Deutschland zählt das Saarland mit dem UNESCO Biosphärenreservat Bliesgau. Die Gegend bietet wunderschöne Wanderwege für einen entschleunigten Urlaub in der Natur. Anreise und Aufenthalt ist Dank hervorragender Bahnverbindungen ohne Auto möglich.

Nachhaltiger Unterkunfts-Tipp für Bayern: Um klimafreundlicher zu reisen, verbringe ich ein bis zweimal pro Jahr Kurzurlaube quasi vor der Haustüre im Bayerischen Wald und verzichte auf Flüge in den Süden.

Im November besuchte ich im Rahmen einer Pressereise, ein ökologisches Chalet mit eigener Sauna und Feuerwassertasse. Den dazugehörigen Bericht findest du hier:

Nachhaltiger Urlaub: Himmelreich-Chalets Lam Bayerischer Wald

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Hey, ich bin Christiane!

Wie so oft im Leben, liegt das Gute ganz Nah. Auf Places Delight erwarten dich viele liebevoll aufbereitete Artikel über meine Heimat den Bayerischen Wald. Du bekommst also Reisetipps einer echten Einheimischen. Ich glaube, dass es im Bayerischen Wald mehr zu Entdecken gibt, als die meisten sich vorstellen können. Im Reisemagazin findest du Fine-Dining-Restaurants, exklusive Hotels und einige Wanderungen abseits der Mainstream Pfade.

Meine Urlaubstage und längere Reisen verbringe ich vorzugsweise in den Alpen oder weit weg am Meer in einem tropischen Insel-Paradies. Deshalb füttere ich dich auch regelmäßig mit Infos zu besonderen Reisezielen, Natur-Erlebnissen, hippen Hotels, einzigartigen Unterkünften und tasty Food-Spots über die Bayerwaldgrenze hinaus.

Meine Fotoausrüstung auf Reisen und beim Wandern

„Welche Kamera nutzt du eigentlich?“ Das ist eine der Fragen, die mir immer wieder gestellt wird. Bei Reisen und Wanderungen erfordert die Kaufentscheidung für die passende Kamera, Objektive, Drohne und nützliches Zusatz-Equipment eine längere Recherche. Im Artikel zeige ich dir meine aktuelle Fotoausrüstung für Outdoor- und Hotelfotografie.

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