Glaub mir, es wird nur wenige Sekunden dauern, bevor dich die UNESCO Weltkulturerbestadt Matera vollkommen in ihren Bann zieht. Bereits vor acht Jahren verliebte ich mich in das historische Zentrum in der süditalienischen Provinz Basilikata. Wenn du mich fragst, ist es die schönste (Klein)stadt Italiens und dabei liegt sie nicht einmal am Meer! 2019 war Matera Kulturhauptstadt Europas und erfreut sich seitdem zunehmender Popularität, was sich nicht zuletzt in den großen „Dames-Traveller-Insta-Feeds“ widerspiegelt.
1. Was du vor deinem Besuch der Felsenstadt wissen solltest – Reisetipps und allgemeine Infos zu Matera Basilikata
Die Anfänge reichen bis in die Jungsteinzeit zurück und Matera gilt damit nicht nur als eine der ältesten Städte Italiens, sondern sogar weltweit.
Während du heute die Altstadt als eine Art architektonisches Glanzstück betrachten wirst, lebten bis Ende der 1950er Jahre Italiener unter elendigen, unhygienischen Zuständen ohne Elektrizität und fließendem Wasser in den sogenannten Sassi. Übersetzt bedeutet Sassi „Steine“ und bezeichnet Höhlenwohnungen, die in Tuffstein geschlagen wurden. Viele Familien hausten samt Vieh auf engstem Raum in den Höhlen, bis der damalige Ministerpräsident Alcide De Gasperi die Bewohner umsiedeln und die Häuser restaurieren ließ.
Einige der originalgetreuen Höhlenwohnungen kannst du besichtigen, siehe Punkt 3 Sehenswürdigkeiten in Matera. Mittlerweile dienen die meisten Häuser allerdings als Galerie, Hotel oder Restaurant.
Als Sassi werden auch die beiden Altstadtviertel Sasso Barisano und Sasso Caveoso bezeichnet, die hoch über der Schlucht Gravina di Matera thronen. Mit ca. 60.000 Einwohnern ist Matera übrigens deutlich größer, als du vielleicht denkst. Die berühmten Bauwerke aus Stein findest du ausschließlich im eher kleinen, historischen Zentrum.
2. Wie kommst du nach Matera – Tipps zur Anreise und beste Reisezeit
Matera zählt zur Region Basilikata und grenzt direkt an das bezaubernde Apulien. Der nächstgelegene internationale Flughafen befindet sich ca. 1 Stunde Fahrtzeit entfernt in Bari. Ich würde dir einen Roadtrip in Kombination mit den schönsten Orten Apuliens empfehlen (Blogartikel dazu folgt demnächst). In der Altstadt sind Autos tabu, sodass du dich vor allem während der Hochsaison am besten bereits vorab über Parkmöglichkeiten bei deiner gewählten Unterkunft informierst. Alternativ kommst du auch problemlos mit der S-Bahn von Bari nach Matera.
Im Idealfall planst du für Matera ein bis zwei Übernachtungen ein. Es ist aber genauso gut möglich, Matera nur als Tagesausflug zu besuchen. Als beste Reisezeit gelten Frühling und Herbst, wenn die Temperaturen etwas angenehmer sind. Wir besuchten Matera auch im Sommer und es war deutlich weniger frequentiert, als ich vorab befürchtete. Allerdings klettert das Thermometer nicht selten auf unerträgliche 40 Grad.
Ganz ehrlich, die gesamte Altstadt ist sehenswert! Deine Kamera wird während deines Bummels sicherlich auf Hochtouren laufen. In dem verzweigten, sandsteinfarbenen Gassengewirr übt Matera eine fast hypnotische Wirkung aus. Falls du dich nicht ausschließlich planlos treiben lassen möchtest, findest du nachfolgend die Highlights für deinen Besuch in Matera.
Felsenkirchen
Zu den Wahrzeichen von Matera zählen dutzende Felsenkirchen. Auch wenn du dich normalerweise nicht für Gotteshäuser interessierst, solltest du dir wenigstens bei einer der Kirchen Zeit für eine Besichtigung nehmen. Das Ambiente ist wirklich einzigartig und unterscheidet sich komplett von „normalen“ Kirchen. Eine der schönsten Felsenkirchen ist die beeindruckende Chiesa Rupestre di Santa Maria de Idris mit einer Grotte im Inneren.
Weitere sehenswerte Felsenkirchen in Matera:
Chiesa di San Pietro Barisano, aufgrund der bedeutenden Krypta
Chiesa di Santa Lucia alle Malve, lohnenswert wegen den Wandmalereien
San Pietro Caveoso, bietet dir eine tolle Aussicht auf die Schlucht
Kathedrale von Matera
Mitten auf einem Hügel, zwischen den beiden Vierteln Sasso Barisano und Sasso Caveoso, erhebt sich die prächtige Kathedrale von Matera. Erbaut wurde die Basilika im apulisch-romanischen Stil zwischen 1230 und 1270. Gegen einen Euro Gebühr verschaffst du dir Zutritt zu den Räumlichkeiten. Sehenswert ist u. a. die Skulptur von Altobello Persio aus Stein, inspiriert von den Höhlenbewohnern.
Besichtigung einer Höhlenwohnung – Reisetipps Matera
Einen kleinen Einblick in die harten Lebensumstände vergangener Zeiten in Matera bekommst du z. B. in der Casa Grotta. Sie zählt zu den bekanntesten Höhlenwohnungen und wurde noch bis Mitte der 1950er Jahre bewohnt. Die engen Räumlichkeiten sind mit Möbeln des letzten Jahrhunderts ausgestattet und du kannst dir zur Begleitung weitere Hintergrundinformationen als Audioguide downloaden.
Wo: Sasso Caveoso, Vico Solitario 11
Eintritt: 5 Euro
Eine unvergessliche Matera Tour kannst du hier buchen:
Im Untergrund der historischen Stadt versteckt sich einer der Gründe, warum Matera heute in der UNESCO-Liste steht. Palombaro Lungo ist eine riesige, unterirdische Zisterne aus dem 16. Jahrhundert mit beeindruckenden Bögen und Säulen, um das komplexe Trinkwassersystems Materas zu gewährleisten. Mittlerweile ist die Zisterne stillgelegt und kann im Rahmen einer ca. 20-minütigen Tour entdeckt werden.
Wo: Piazza Vittorio Veneto, 34
Eintritt: 3 Euro
Aussichtspunkte – Reisetipps Matera
Matera geizt nicht mit fabelhaften Aussichtspunkten. Besonders reizvoll, wenn man sich dabei noch bei einem Teller selbstgemachter Pasta oder einem spritzigen Aperol verköstigen lässt.
Das Restaurant „Regiocorte“ gilt als eines der besten der Stadt, mit ebenso sternewürdiger Aussicht. Während deines 5-Gänge-Menüs aus Bio-Produkten, genießt du einen atemberaubenden Blick auf das Zentrum von Matera. Du findest es in der Piazza San Pietro Caveoso und du solltest unbedingt vorher reservieren.
Beste Perspektiven ohne Kulinarik bieten dir z.B. der Belvedere Luigi Guerricchio in der Nähe der Touristeninformation, Convento Sant`Agostino oder der Piazza Duoma, dem Vorplatz an der Kathedrale von Matera.
Wanderung in der Murgia Matera
Zu guter Letzt möchte ich dir nicht vorenthalten, dass du dich neben Sightseeing auch bei einer rund 2-stündigen Wandertour in der Hochebene Murgia Matera austoben kannst. Der Einstieg liegt beim Bildungszentrum und führt dich über einen felsigen Pfad, sowie der Hängebrücke Ponte Tibetano zum Zielpunkt. Die Mühen des Wanderwegs lohnen sich vor allem wegen der einmaligen Aussicht auf das wunderschöne Matera.
Falls du immer noch nicht überzeugt bist – Matera strahlt am Abend und nachts dank der faszinierenden Beleuchtung eine besonders magische Atmosphäre aus…
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